Codeplug erstellen oder anpassen
Jetzt folgt die Königsklasse - die Erstellung bzw. Anpassung eines eigenen Codeplugs. Wie bekannt ist das neue Radioddity GD-77 im Auslieferungszustand als Betriebsfunkgerät für Amateurfunkzwecke noch nicht nutzbar. Die Erstellung des Codeplugs wird im Internet auf Homepages und in Youtube-Videos mehrfach beschrieben, stellt aber dennoch eine große Hürde für DMR-Anfänger dar.
Ich setze voraus, das folgende Schritte vorher schon erfolgt sind:
1. Registrierung einer auf das eigene Call registrierte
DMR-ID
2. Flashen des Radioddity GD-77 mit der neuesten Firmware (zur Zeit 3.1.1)
3. Installation der aktuellen - zur Firmware passenden - CPS (zur Zeit 3.1.1)
Danach besorgt man sich einen für die eigene Region (D,
OE etc) passenden Codeplug, den man sich aus dem Internet oder von einem
befreundeten OM aus der Nachbarschaft besorgen sollte (Dank hier an DL5QY).
Natürlich kann der Codeplug auch komplett selbst erstellt werden, zumindestens
die Notation aller digitalen Kontakte (Talkgroups mit den zugehörigen IDs) ist
immense Fleißarbeit; die Erstellung einer Channel-Liste mit allen zur Zeit in D
existierenden FM- und DMR-Repeatern (mit den Kontaktfrequenzen, Ablagen etc.)
nebst der festen, zugelinkten TG ist eine noch umfangreichere Fleißarbeit. Hier
muss man nicht bei Null anfangen, sondern kann besser einen vorhandenen Codeplug
auf seine Wünsche anpassen.
Danach sucht man im Internet nach der aktuellsten csv-User-Datenbank, die nötig
ist, um später im Display des Funkgerätes das Rufzeichen seines Funkpartners
angezeigt zu bekommen; ansonsten sieht man nur die 7-stellige DMR-ID. Wir merken
uns ja besser Rufzeichen als lange Zahlengruppen;-).
Nun kann es losgehen. Der Muster-Codeplug wird im
Verzeichnis Radioddity (Standardinstallationspfad
C:/Radioddity/GD-77 v.2.0.5/Data) im Unterverzeichnis Data der
entsprechend installierten CPS-Software (bei mir noch Version 2.0.5) abgelegt.
Der Muster-Codeplug besteht aus einer Ziffernfolge, die dem Datum der Erstellung
entspricht gefolgt von einem Unterstrich zur Trennung der folgenden
Versionsnummer. Als Dateiendung besitzt der Codeplug die Endung .dat (z.B.
0228_223355.dat).
Diesen Muster-Codeplug öffnet man mit dem GD-77-Icon auf dem Desktop.
Nun könnte man den Ur-Codeplug öffnen und alles selbst eintragen. Man öffnet
jedoch über den gelben Dateireiter die zur CPS-Version passende
Muster-Codeplug-Datei (s.o. 0228_223355.dat).
Die CPS-Software gibt im Fußbereich für alle Felder hilfreiche
Zusatzinformationen an!
Hier muss nichts geändert werden. Angegraute Felder sind nur über Eingabe eines
Passwortes änderbar. Die Infos holt sich die CPS beim Abspeichern u.a. aus dem
Funkgerät.
Die hier (unter Linie 1 + 2) eingegebenen Infos tauchen später beim Einschalten
auf dem Display auf. Man kann auch in Zeile 1 Radioddity und unten in Zeile 2
GD-77 (wie vorgegeben) stehen lassen. Im Falle eines Verlustes kann der
Eigentümer besser ermittelt werden.
Habe hier nichts verändert.
Hier können die am häufigsten gewählten Talkgroups bzw. Reflektoren auf die 10
Tasten der Handfunktastatur gelegt werden. Wähle die sinnvollsten Contacte
(->Reflektoren oder TGs) aus, mit denen du arbeiten möchtest!
Hier muss mindestens oben unter "Radio Name" das eigene Rufzeichen und unter
"Radio ID" die eigene (!) Radio-Id eingesetzt werden. Die hier eingegebene ID
wird später dem Funkpartner angezeigt. Der Radio Name wird leider nicht
übertragen; er stammt aus einer zusätzlich einzugebenden usr-Datenbank.
Je nachdem ob man die beiden Seitentasten (Sidekey 1 (schwarz) + (blau) 2) oder
die orange TK-Taste oben kurz oder lang (1 Sec. o.a. Dauer) drückt, kann man die
in den Feldern angegebenen Informationen leicht abrufen.
Alle hier aufgeführten Zustände könnten alternativ auf die Tasten gelegt werden.
Hier kann eine kurze Textnachricht von max. 144 Zeichen eingegeben werden, die
als "SMS" verschickt werden kann.
Hier kann eine Verschlüsselung von 32 oder 64 bit eingegeben werden (im
Amateurfunk nicht erlaubt).
Habe hier nichts geändert.
Keine Änderung vorgenommen.
Alarmsystem
nicht geändert.
Kann leer bleiben.
Im folgenden Fenster ist Feinarbeit angesagt.
Nur die oben unter digitalen Contact eingegebenen TGs oder
Reflektoren können im praktischen Funkbetrieb gehört werden. In der rechten
Liste sind nur die ersten 16 von 187 Kontakten sichtbar.
Nur die in der RX-Group-List aufgeführten eingetragenen TGs und Reflektoren
können später auch gehört werden. Die im linken Fenster aufgeführten TGs können
mit add in das rechte Fenster übernommen werden. Maximalkönnen im rechten
Fenster 16 Gruppen aufgenommen werden.
Wünscht man mehr TGs müssen diese in einer weiteren Gruppe links z.B. unter
Locale aufgenommen werden.
Alle später zu erreichenden Repeater müssen verschiedenen Zonen zugeordnet
werden. Davon sind im linken Feld alle in DL verfügbaren Repeater mit ihren
zugeodneten TS/1 oder2 sowie der zugeorneten TG aufgeführt. Man sucht sich dann
aus der linken alphabetischen Liste die gewünschten Repeater aus und fügt sie
mit add in das rechte Fenster und ordnet sie damit (hier) der Zone "Home-Area"
zu. Die obersten 9 Repeater sind digitale Kanäle erkennbar an TS+TG-Nr, die
unteren 6 Kanäle sind analoge Frequenzen.
Alle in DL existierenden Repeater sind in der Channelliste enthalten, wobei
jeweils ein Eintrag pro Zeitschlitz 1/2 sowie der zugeodneten TG besteht. Im
rechten Fenster sind die für jeden Repeater nötigen Informationen wie
Tx-Frequenz, RX-Ablage, Color-Code, die RX-Group- und die Contact-Zuordnung zu
finden. Diese Informationen müsste man ohne einen Muster-Codeplug mühsam aus dem
Internet heraussuchen.
In der Scanliste können aus dem linken schmalen Fenster beliebige Repeater mit
ihren TGs ausgewählt werden, die bei einem Scan-Durchgang auf Aktivität auf dem
Kanal geprüft werden.
Unter VFO A werden alle Einstellungen hier für analoge Kanäle gespeichert.
Im Bereich von VFO-B folgen alle Einstellungen, die für digitale Kanäle wichtig
sind.
Nun könnt ihr loslegen. Viel Erfolg bei der Erstellung eures eigenen Codeplugs!
last modified 12.03.2024